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An der Preisübergabe in Luzern am 21. Februar 2006 überreichte
Stiftungsratspräsident Pierre Boillat dem „Verein wenn mir die Worte fehlen“
und der „Vereinigung Verdingkinder suchen ihre Spur“ je 15'000 Franken. Für Menschen, die wegen einer geistigen oder andern Behinderung Sprache
nicht brauchen können, wurde ein einfacheres Kommunikationssystem aus Gebärden
und Lauten geschaffen. Der „Verein wenn mir die Worte fehlen“ hat die Ergänzung
und Neuauflage der Gebärdensammlung zum Ziel. Die Autorin Anita Portmann
(Heilpädagogin) und Projektleiter Heinrich Peter erläuterten in Worten und
Gebärden ihre Arbeit. Das neue Buch mit Illustrationen von Martin Giger
erscheint wiederum in Zusammenarbeit mit dem heilpädagogischen Zentrum Schüpfheim
(LU). Noch bis in die Siebzigerjahre wurden Kinder verdingt, wenn ihre Eltern
nicht für sie sorgen konnten. Familien wurden auseinander gerissen und die
Kinder zu fremden Familien gegeben oder in Heime eingewiesen. Eltern verloren
ihre Kinder und Kinder ihre Eltern und Geschwister aus den Augen. Die
„Vereinigung Verdingkinder suchen ihre Spur“ unterstützt die Betroffenen bei
der Suche nach ihren Wurzeln. Laure Landwehr und Heidi Meichty unterstrichen,
der CSS Preis bedeute eine wichtige Anerkennung und Unterstützung im Ringen um
Akteneinsichtsrechte der ehemaligen Verdingkinder. Preisverleihung der CSS- Stiftung zur Förderung von sozialen Massnahmen in
der Kranken- und Unfallversicherung: Mit einer Geste gibt Anita Portmann
inmitten von Preisträgern und Vertretern der CSS ihrer Freude Ausdruck. Medienmitteilung 22.
Februar 2006: Geld gegen Wortstau und Verdingkinder-Tabus Die Stiftung der CSS Versicherung hat am Dienstag (21.
Februar 2006) zwei soziale Projekte ausgezeichnet. Mit je 15 000 Franken
unterstützt sie eine weitere verbesserte Auflage der Gebärdensammlung „Wenn mir
die Worte fehlen“ und die Arbeit der Vereinigung „Verdingkinder suchen ihre
Spur“. Für manche Mitmenschen mit einer geistigen Behinderung
ist die Sprache zu komplex und zu differenziert. Sie verstehen gesprochene
Sprache nicht oder können sich selber nicht durch Reden ausdrücken. Ein
einfacheres Kommunikations-System mit Hilfe von Gebärden und Handzeichen, die
dem darzustellenden Begriff oft näher sind als das Wort, kann Schwierigkeiten
mildern. Die Heilpädagogin Anita Portmann und der Illustrator
Martin Gyger haben eine Sammlung mit vereinfachten Gebärden angelegt und im
Eigenverlag des Heilpädagogischen Zentrums Schüpfheim als Buch herausgegeben.
Für die Weiterführung des Werks wurde der Verein Projekt „Wenn mir die Worte fehlen“ gegründet, der nun den CSS-Preis von 15 000
Franken erhält. . Noch vor 50 Jahren war es vielerorts üblich, dass Kinder
„verdingt“ wurden, wenn die Eltern (aus welchen Gründen auch immer) nur
ungenügend für sie sorgen konnten. Die Familien wurden auseinander gerissen,
Geschwister verloren sich aus den Augen, Kinder kannten ihre Eltern und ihre
Herkunft nicht. Verdingkinder wurden nicht selten entrechtet, schamlos
ausgenützt und missbraucht. „Die Kinderjahre haben sie uns gestohlen“, sagte eine
Betroffene, die es noch verhältnismässig gut getroffen hatte. Diese Pseudolösung der Armenfrage wird auch heute noch
verschämt tabuisiert. Die Vereinigung „Verdingkinder suchen ihre Spur“ hilft
mit, dort wo es geht, Transparenz in die Lebensgeschichten von Verdingkindern,
Heimkindern und Pflegekindern zu bringen. Die CSS unterstützt die Vereinigung
mit 15'000 Franken. Die CSS-Stiftung zeichnet seit 1987 jedes Jahr
aussergewöhnliche Einsätze zugunsten von Mitmenschen im Falle von Krankheit,
Mutterschaft oder von grossen sozialen Härtefällen aus. Sie fördert
wissenschaftlich dokumentierbare Vorschläge für eine sozial gerechte
Lastenverteilung im schweizerischen Gesundheits- und Sozialsystem. Sie
anerkennt andere familienfördernde Veränderungen im Rahmen der schweizerischen
Sozialpolitik. Die CSS-Stiftung wurde ins Leben gerufen, als die CSS
erstmals eine Million Mitglieder zählte. Sie ist mit einem Stiftungskapital von
1 Million Franken dotiert. Für weitere Informationen: Martina Bischof,
Mediensprecherin Tel. 058 277 16 55, Natel: 079 742 60 54 E-Mail: martina.bischof@css.ch Dokumente zur Thematik Verdingkinder, Heimkinder, Pflegekinder, Fremdplatzierung, Kindswegnahmen, Erziehungsanstalten
Preisübergabe der CSS Stiftung
Von links nach rechts.: Carlo Randelli (CSS), Laure Landwehr und Heidi Meichtry (beide von
"Verdingkinder suchen ihre Spur"), Georg Portmann (CSS),
Eveline Portmann (CSS), Pierre Boillat (CSS), Anita Portmann und Martin Gyger
(beide von "Wenn mir die Worte fehlen"), Carla Imfeld (CSS), Heinrich
Peter ("Wenn mir die Worte fehlen")„Wenn mir die Worte fehlen“
„Die Kinderjahre haben sie uns gestohlen“
Was will die CSS-Stiftung?